Interview mit Selina Salerno:

Fragen zu Selina als Person:

 

Magst du dich vielleicht einmal kurz für meine Leser vorstellen und ihnen mitteilen, wer du bist und was du machst?

Hi, ich bin Selina, 23 Jahre alt und komme aus NRW. Ich habe bereits früh herausgefunden, dass mir Kreativität liegt, weswegen ich sie zu meinem Job gemacht habe. Ich bin staatlich geprüfte Gestaltungstechnische Assistentin, gelernte Mediengestalterin und bin nun hauptberuflich als Produktdesignerin in einer Teppichfirma tätig. Mit ca. 15 Jahren kam dann auch das Schreiben hinzu und aus Harry Potter Fanfictions, die auf meinem Rechner verstauben, wurden Romane, die nun verkauft werden. Zu meinen Hobbys zählen unter anderem Sport (Fitnessstudio, Yoga, Ballett) sowieso Lesen, Reisen (am liebsten nach Paris) und einfach auch mal faul im Bett oder auf der Couch liegen und Serien/Filme schauen.

 

Wie würdest du dich in drei Worten beschreiben?

Ehrlich, Loyal, Selbstlos

 

Was sollen die Menschen aus deinen Geschichten mitnehmen?

Dass sie nicht den Mut verlieren sollen, an Träumen festzuhalten, egal wie weit weg sie noch zu sein scheinen. Es lohnt sich, weiterzumachen, bis man das erreicht hat, was man sich für sich oder sein Leben wünscht. Da spreche ich aus Erfahrung. Und ich hoffe sehr, dass HomH einigen Mut schenkt, nach den Sternen zu greifen. Denn am Ende wird alles gut.

 

Welches ist dein persönliches Lieblingsbuch und wieso?

Eine schwierige Frage und ich tue mich wirklich sehr schwer, mich auf ein einziges Buch zu beschränken. Aber wenn ich nun auf Anhieb eins nennen müsste, dann wäre es wahrscheinlich „Wie durch ein Wunder“. Eins der wenigen Bücher, bei dem ich immer wieder zur Taschentuchbox greifen musste. Dieses Buch erzählt eine so wundervolle Geschichte von Freundschaft, Liebe und Verlust. Hier geht es im Vordergrund nicht um die romantische Liebe, sondern um die Geschwisterliebe zweier Brüder, denen ein schreckliches Schicksal widerfährt. Wenn man also auf wirklich emotionale und sprachlich wunderschöne, ergreifende Geschichten steht, ist „Wie durch ein Wunder“ eine sehr gute Wahl. Und wieso dieses Buch? Weil ich ganz große Probleme mit dem Tod habe – Probleme damit, geliebte Menschen gehen zu lassen. Dieses Buch konnte mir ein Stückweit helfen, mit der ganzen Thematik rund um den Tod und den Verlust eines geliebten Menschen besser umzugehen.

 

Welches Buch würdest du immer wieder empfehlen?

Definitiv „Mission Erde – die Welt ist es wert um sie zu kämpfen“ von Robert Marc Lehmann. Ein beeindruckendes, überaus inspirierendes aber leider auch so erschreckendes Buch über unsere Erde, ihre Bewohner und über die schlimmen Dinge, die ihnen widerfahren. Eine absolute Leseempfehlung meinerseits, wenn man sich für den Tierschutz und die Rettung unseres Planeten interessiert.

 

Fragen zum Schreibprozess/ Schreiben allgemein:

Wann und wie bist du zum Schreiben gekommen?

Wie bereits grob angerissen, bin ich mit ca. 15 Jahren zum Schreiben gekommen. Die erste geschriebene Geschichte war ein eigenes Ende für Harry Potter, weil ich mit dem Ende aus dem Buch nicht ganz zufrieden war. Ab dem Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass mir das Schreiben wirklich große Freude bereitet und habe mich bewusst immer öfter an den Laptop gesetzt. Nach und nach kamen dann Ideen wie Jaxx und schlussendlich auch die Idee für HomH. Dieser Prozess hat nun 8 Jahre gedauert.

 

Wann wurde dir bewusst, dass das Schreiben mehr als ein Hobby ist?

So wirklich bewusst wurde es mir wahrscheinlich, als auf der Plattform Wattpad immer mehr Votes und positive Kommentare zu meinen Geschichten kamen und ich auch gefragt wurde, ob ich denn nicht mal veröffentlichen möchte. Also habe ich mich schlau gemacht und mein erstes Buch „JAXX“ (welches derzeit aufgrund von Überarbeitungen nicht mehr im Verkauf steht) über einen Selfpublishing Dienst für drei Jahre veröffentlicht.

 

Woher nimmst du deine Ideen?

Meine Ideen sind eine gute Mischung aus reiner Fiktion und dem wahren Leben. Ich glaube, dass das wahre Leben auch die meisten Ideen liefert, weswegen ich versuche, meine Bücher so authentisch wie möglich zu gestalten. Bisher kamen meine Ideen allesamt sehr spontan, sodass ich nicht mal bewusst sagen kann, dass ich meine Ideen erzwinge. Wenn sie da sind, sind sie da. Wenn nicht, dann weiß ich, dass sie mich wahrscheinlich zu den verrücktesten Zeitpunkten überfallen werden.

 

Baust du persönliche Dinge mit in deine Bücher ein?

Ja. Und ich lehne mich mal so weit aus dem Fenster und behaupte, dass jede*r Autor*in etwas von sich in seinen Geschichten verpackt. Sei es nur eine Angewohnheit oder in welcher Reihenfolge man morgens Müsli und Milch in die Schüssel kippt. Ich baue ebenfalls persönliche Dinge ein. Die können so klein sein, wie die bereits genannten Angewohnheiten, bis hin zu Personen, die in meinem Leben existiert haben oder immer noch existieren. Jedoch gehören persönliche Dinge für mich zwischen die Zeilen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Menschen, die mich schon wirklich lange und vor allem persönlich kennen, erkennen, was wahr ist und was einfach nur erfunden ist. Jede*r andere Leser*in kann höchstwahrscheinlich nur spekulieren.

 

Hast du dich schon mal in einen deiner Charaktere verliebt?

Na klar. Wer tut das denn nicht? :D Vor allem in HomH sind Charakter entstanden, dir mir während des Schreibens skrupellos das Herz geklaut haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich immer sehr emotional an meine Geschichten heran gehe und in meinen Charaktern Personen sehe, bei denen es sich anfühlt, als würde ich sie bereits mein Leben lang kennen.

 

Wie gehst du mit Schreibblockaden um?

Stumpf gesagt sitze ich sie aus. Denn bisher habe ich leider noch keine ideale Lösung für eine Schreibblockade gefunden. Wenn ich eine habe, dann versuche ich mich aber erst mal mit anderen Dingen zu beschäftigen – Lese viel, schaue Serien/Filme oder betätige mich sportlich, wenn ich nicht gerade Arbeiten bin. Hauptsache ich gewinne Abstand vom Manuskript. In der Regel hat es sich so meistens von alleine wieder eingependelt, auch wenn die längste Blockade fast 7 Monate angedauert hat. Doch auch die hat mich irgendwann wieder verlassen.

 

Welches Autor*innen Klischee findest du furchtbar?

Das man durch Alkohol mehr Ideen und einen besseren Schreibfluss bekommt. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass mich Alkohol träge macht und ich den Laptop eher zuklappe, als wenn ich ohne ein alkoholisches Getränk schreibe. Immer wenn ich erzähle, dass es mit dem Schreiben gerade nicht klappt, wird mir der „Tipp“ gegeben, einfach mal einen hinter die Binde zu kippen. „Hat bei großen Schriftstellern ja gut geklappt.“

 

Welche Szenen schreibst du am liebsten?

Streitszenen. Die sind immer am emotionalsten und am authentischsten bei mir. Ich weiß nicht wieso, aber ich liebe es, den Schlagabtausch zweier Charakter zu schreiben, die Spannung in dem Dialog aufzubauen und den Konflikt zu beleuchten. Aus einem unerfindlichen Grund lerne ich meine Charakter so auch sehr gut kennen.

Wirst du auch mal emotional beim Schreiben?

Oh ja. Es gab schon oft Momente, wo ich pausieren musste, weil ich so geweint habe. Das war vor allem bei HomH ganz oft der Fall, zumal mir das Buch auf persönlicher Ebene dann doch sehr nah ging.

 

Wie sieht eine für dich perfekte Schreibatmosphäre aus?

Im Bett, mit ganz vielen kuschligen Kissen und Decken. Lichterketten. Kerzen. Und eine große Flasche Wasser oder eine Tasse Tee. Das alles am liebsten Nachts. Es hat was, wenn man dann kreativ ist und eine eigene Welt kreiert, wenn die echte Welt ruht und still ist.

 

Zu welcher Tageszeit schreibst du am liebsten? Morgens oder abends?

Die Frage habe ich ja theoretisch schon vorweg beantwortet. Aber ich schreibe am liebsten spät Abends/Nachts. Da habe ich die meisten Ideen und die meiste Motivation zu schreiben.

 

Hast du schon eine Idee für dein nächstes Buch oder schreibst du schon daran?

Einige Ideen sind bereits in Arbeit und umfassen auch schon die ein oder anderen Kapitel. Wann diese Projekte jedoch das Licht der Welt erblicken, steht in den Sternen geschrieben. Doch man kann sich definitiv auf eine Überarbeitete Fassung von „JAXX“ freuen, auf ein Spin Off von HomH und vielleicht (falls ich an der Idee dran bleibe) auch auf einen Thriller.

 

Fragen zu ihrem Buch „Habits of my Heart“:

Mit welchen drei Worten würdest du „Habits of my Heart“ beschreiben?

Emotional, inspirierend, düster.

 

Wie bist du auf die Idee für „Habits of my Heart“ gekommen?/ Wie bist du auf die Thematik deines Buches gekommen?

Die Idee kam aus dem Nichts, als ich eigentlich schlafen wollte. Plötzlich war da die Geschichte einer Ballerina in meinem Kopf, die unbedingt erzählt werden wollte. Die Idee kam und hat sofort den Anfang und das Ende mitgebracht. Die Thematik hat sich ebenfalls wie von alleine gefügt. Mir war von Anfang an klar, dass Alexis etwas Kreatives machen soll. Zuerst hatte ich die Idee einer Schauspielerin, doch von irgendwo her kam mir dann Ballett in den Sinn. In diesem Moment wusste ich, dass ich die Geschichte einer nicht ganz so perfekten Ballerina schreiben möchte.

 

Ich weiß die Frage ist gemein, aber wenn du dich entscheiden müsstet: Reagan oder Alexis?

Die Frage ist sogar sehr gemein, aber ich würde mich wahrscheinlich immer für Alexis entscheiden. Sie ist zwar chaotischer und gebrochener als Reagan, doch sie ist ich. In Alexis steckt einiges von mir und deswegen wird sie immer einen besonderen Platz in meinem Herzen besitzen.

 

Welchen Charakter aus deinem Buch „Habits of Heart“ würdest du gerne ins echte Leben holen und warum gerade diesen Charakter?

Hudson. Ganz klar meinen wundervollen, sanften, liebevollen und zauberhaften Hudson. Er ist einfach der beste Freund, den man sich wünscht. Er hört einem aufmerksam zu, ist immer für einen da, hat immer einen frechen Spruch auf den Lieben, unterstützt einen wo er kann und wenn er liebt, dann von ganzem Herzen. Sei es freundschaftlich oder romantisch. Hudson ist einfach nur toll. Und ich hoffe, ihr werdet ihn ebenfalls so lieben lernen, wenn ihr das Buch lest.

 

Was magst du am liebsten am Ballett?

Eine so wundervolle Frage, die ganz leicht und kurz zu beantworten ist: Ballett ist erfüllt von Anmut, Disziplin, Kraft und Ästhetik. Es ist eine äußerst faszinierende Kunst für sich, die einen Träumen und staunen lässt. Von allen Tanzarten ist es Ballett, was mich schon immer begeistern konnte und sich unterschwellig scheinbar immer in meinem Herzen versteckt hat.

 

Warum sollte man dein Buch „Habits of my Heart“ kaufen?

"Habits of my Heart" ist eine authentische Geschichte über das Leben, die Liebe, Freundschaften und Familie. In diesem Buch steht nicht nur die romantische Liebe im Vordergrund, sondern viel mehr als das: nämlich Themen, die in unserer heutigen Gesellschaft immer noch totgeschwiegen werden. Das Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen, Verluste, Intrigen und vor allem wahre Emotionen. Hinzu kommt natürlich das absolut tolle Setting in Sydney und die wundervolle Ballett-Thematik. Man sollte es kaufen, um keine handelsübliche Liebesgeschichte zu lesen. Um einfach mehr von allem zu haben. Mehr Emotionen. Mehr Realität. Mehr vielfältige Liebe. Und ich wünsche mir sehr, dass alle, die es kaufen, genau dass mitnehmen, was ihnen dieses Buch geben soll: Mut, nach großen Träumen zu streben, Kraft, um selbst die fiesesten Tücken des Lebens zu meistern und Zuversicht, dass am Ende alles wieder gut wird. 

 

Vielen lieben Dank, liebe Selina für das tolle Interview!

 

Übrigens findet ihr auf meinen Blog auch eine Rezension zu Selinas Buch "Habits of my Heart". Schaut gerne vorbei!

 

 

12. März 2022

Bücher von Selina Salerno: